Barrierefreiheit mit PDF/UA

PDF/UA (Universal Accessibility) wurde im Juli 2012 als ISO-Norm ISO 14298-1 veröffentlicht und bezeichnet eine Variante des PDF-Standards für die Barrierefreiheit von PDF-Dokumenten

Mit der Norm wurden erstmalig und einheitlich die Anforderungen an die Barrierefreiheit von PDF-Dokumenten beschrieben, um gleichzeitig sicherzustellen, dass die entsprechenden PDF-Dokumente den Web Content Accessibility Guidelines 2.0 gerecht werden. Dabei gelten die Vorgaben aus der Norm nicht ausschließlich für das Dateiformat PDF, sondern gleichzeitig für konforme assistive Technologien und PDF-Programme.

Die UN-Behindertenrechtskonvention für eine konsequente Entwicklung zu einer inklusiven Gesellschaft wurde von zahlreichen Ländern unterzeichnet. Nun gilt es, dieses Vorhaben auf nationaler Ebene umzusetzen und immer noch existierende Barrieren endgültig abzubauen. Ein ganz zentraler Aspekt in unserer Gesellschaft ist der ungehinderte Zugang zu Informationen und Kommunikation – hierbei spielt das PDF-Format PDF/UA eine wichtige Rolle.

Für die Verbreitung von Informationen im digitalen Raum hat sich das PDF-Format – ob seiner Zuverlässigkeit und Nutzerfreundlichkeit – als der bevorzugte Träger weltweit etabliert. Zur Strukturierung der jeweiligen Inhalte können Tags verwendet werden, die eine wesentliche Voraussetzung dafür darstellen, dass assistive Technologien, wie Screenreader oder Sprachausgabe und -eingabe, funktionieren. Da jedoch kaum Tags verwendet werden und nicht jede Software diese überhaupt lesen kann, ist die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung nicht vollständig gewährleistet. Ein gesellschaftlicher Zustand der nicht nur vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention unhaltbar ist.

Um Barrierefreiheit zu gewährleisten wurde im Juli 2012 der ISO-Standard 14289-1 – auch bekannt als PDF/UA – veröffentlicht. Bereits der Name „UA“ impliziert den Anspruch dieser Norm: nämlich die Sicherstellung einer universellen Barrierefreiheit. Zielgruppe des PDF/UA-Formates sind in erster Linie Entwickler von Programmen zum Erstellen, Lesen, Verarbeiten und Prüfen von PDF-Dokumenten und Anbieter von assistiven Technologien. Zudem hat die PDF Association zusammen mit der Schweizer Stiftung „Zugang für alle“ ein Projekt ins Leben gerufen, welches den Open Source Screenreader NVDA so weiterentwickeln soll, dass er dem PDF/UA-Standard entspricht. So leistet das PDF/UA-Format definitiv einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.